Ich bin Nina. Ich bin weiblich, jung, Akademikerin. Ich lebe in einer deutschen Großstadt. Ich habe Freunde. Ich habe einen Job. Und ich hatte mich für zwölf Wochen in die Psychiatrie einweisen lassen. Was ich nämlich auch habe, ist eine emotional instabile Persönlichkeitsstörung. Man kann auch Borderline dazu sagen. Klingt nur nicht so schön. Klingt nach schwarzgekleideten Teenagern, die sich zu Emo-Mucke die Unterarme aufschneiden. Oder wie eine Freundin zu mir sagte: Borderline?! Das gibt es wirklich? – Ja. Tut es. Und ich habe es.

Aber ich beschwere mich nicht darüber. Meistens. So eine Persönlichkeitsstruktur ist anstrengend, aber niemals langweilig. Weder für mich. Noch für mein Umfeld.

In der Psychiatrie habe ich meine Erfahrungen in dem skurrilen Subsystem dokumentiert. Um meine Freunde auf dem Laufenden zu halten. Und das alles zu verarbeiten.

Nach der Klinik ist die Welt zwar die gleiche geblieben. Aber ich habe mich verändert. Ein bisschen zumindest. Hoffentlich. Und um auch das zu verarbeiten, schreibe ich weiter. Weil es mir hilft. Und weil es mir Spaß macht. Außerdem versteht meine Mutter mich jetzt besser. Und vielleicht ist sie damit nicht die Einzige.

Kurz: Es gibt ein Leben nach dem Irrenhaus. Und das ist der Blog dazu.

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